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Unter Kobolden und Unholden - Sagen und Märchen aus dem Reiche der Riesen und Zwerge, Gnomen, Wichte, Kobolde, Elfen und Nixen zum online Lesen und Vorlesen im Mitgliederbereich

Unter Kobolden und Unholden - von Franz Otto

Sagen und Märchen aus dem Reiche der Riesen und Zwerge, Gnomen, Wichte, Kobolde, Elfen und Nixen

Otto Spamer (Pseudonym Franz Otto)

Otto Spamer (Pseudonym Franz Otto)

Franz Otto (Pseudonym von Otto Spamer) war ebenso vielseitig als wählerisch in seinen Stoffen, versenkte sich tief in den Gedanken, der Jugend durch auserwählte und gediegene Märchen zu dienen.

Er wollte die deutsche Jugend atemlos lauschen lassen auf das Geflüster der Sage, auf den Klang heimischer Märchenpoesie - und erreichte dies in wunderbarer Weise.

Unter Kobolden und Unholden - Sagen und Märchen aus dem Reiche der Riesen und Zwerge, Gnomen, Wichte, Kobolde, Elfen und Nixen

Bild: Unter Kobolden und Unholden

Vorwort

Der uns knapp zugemessene Raum hat uns bei der Herstellung dieses Bändchens eine Beschränkung aufs äußerste zur Pflicht gemacht.

Wir empfanden dies oft recht schmerzlich.

Denn zu Vergleichen aller Art anknüpfend an Altertum und Mittelalter, fordert das Thema dieses Buches so vielfach auf.

Aus Rücksicht auf den begrenzten Raum haben wir darauf verzichtets, unsere Leser von den häßlichen und gefräßigen Polyphem zu unterhalten, der dem edlen Odysseus und dessen Begleitern den Untergang zugeschworen - auch davon abgesehen, der schaffenden Urgewalt der Titanen das zerstörende Element in den Söhnen Muspels gegenüberzustellen; dann der bärtigen und behärten, kaum eine halbe Elle hohen Rahamonen zu erwähnen, ebenso der Pygmäen, wie sie immer im Streite mit den Kranichen liegen, deren Heimat Herodot und Plinius in die oberen Nilgegenden verlegen; weiterhin der zwergartigen, gewandten Bogenschützen im Induslande zu gedenken, von denen sich dem Beherrscher Indiens bei seinen Umzügen 3000 als Gefolge anschließen.

So nahe es uns lag, so haben doch aus denselben Gründen aus in unserer "Einführung" vergleichende Andeutungen über den historisch-ethnographischen Zusammenhang der Riesen und Zwerge der Griechen- und Römerwelt mit den mittelalterlichen Sagengestalten unterlassen werden müssen.

Meist nur klassisch-schöne Erscheinungen führt uns die altgriechische Mythe vor Augen; Götter und Göttinnen, Heroen und Heldinnen, die eben so viel überirdisch-erhabene Gewalt üben, als sie echt menschliche Schwächen zeigen, welche daher kaum weniger das Unrecht als das Recht förder.

Die nordisch-germanischen Götter und überirdischen Wesen gleichen nicht minder den Menschen, die sie erdacht haben; wenn schon die germanische Sagenwelt von einem bei weitem gewaltigeren, auch zum Teil sinnvolleren Inhalt durchdrungen erscheint und ihre Heldengestalten nicht selten ein großartigeres Wesen und Walten bekunden.

Freilich befinden sich gerade in den unteren Regionen der sterblichen Unsterblichen recht unschöne, ja häßliche Gestalten; dennoch sind aber die Zwerge und Nixe wegen ihres vorwiegend gutmütig-wohltätigen, wie menschenfeindlichen Einflussens vom Volke in der Regel mehr ersehnt und beliebt als gefürchtet.

Die besitzen allerdings öfter ein dämonisches oder schadenfrohes als ein gütiges und frommes Wesen; doch trifft man selbst letzteres bisweilen noch bei den Waldgeistern, welche ja die drei Kreuze als ein Schutzzeichen gegen die Verfolgung durch den "Wilden Jäger" erachten.

Ist auch der nordisch-germanische Sagenkreis dem griechischen oder klassischen darin nicht gleich, daß er dem Norden nach allen Richtungen von einer Welt vielgestaltiger Wesen der Volksphantasie belebt ist, so fehlt dich auch nicht der bunte Wechsel und vornehmlich nicht der humoristische Hintergrund, wie dies aus den nachfolgenden Darstellungen mehrfach erhellen wird.

Den beregten Gegenstand hier weiter zu verfolgen, schien, abgesehen von der Unzulänglichkeit des uns vergönnten Raumes, doch weniger zweckentsprechend, zumal die nordisch-germanischen Riesen- und Zwerggestalten der Volksüberlieferungen in zwei Bändchen unserer Volksbücher bereits vorgeführt worden und hierdurch die schönsten Sagen jener phantasiereichen Völker zu Darstellung gebracht sind.

Kaum weniger interessant wäre die Verfolgung unseres Thema's in einer späteren Periode gewesen, etwa bis zur Zeit, in welcher die Wandervölker vom dritten bis zum siebten Jahrhundert n.Chr. sich unaufhörlich hin und her schoben, sich drängten und bedrängten und die Riesen-, Götter- und Heldennamen zu Völker- und Ortsnamen werden.

Wie mahnt doch der Name der Hunnen lebhaft an die Hünen und Riesen (daher Riesen-, Hünen-, Hunnengräber) aus der germanischen Vorzeit und aus der Periode der großen Völkerwanderung!

Dann lag es nahe, denselben Gegenstand nach der geographisch-ethnologischen Seite hin ins Auge zu fassen und jene fabelhaften Gestalten aus dem Zeitalter der großen Entdeckungen vorzuführen, als der Glaube an Zwerge und Riesen neue Nahrung fand.

Bestätigen doch die heimgekehrten Mannschaften der Länderentdecker durch ausgeputzte Wundergeschichten die alten Mären!

Die Weltumsegler wussten zuverlässig, dass die wilden Patagonier Riesen von 10 Fuß Länge waren, während die Holländer Schouten ein Jahrhundert später noch von geschauten menschlichen Gerippen berichtet, welche 10-11 Fuß maßen.

Doch auch in neurer Zeit fehlt es nicht an abenteuerlichen Berichten über Riesen- und Zwerggestalten ferner Regionen!

In neuester Zeit will der französische Reisende Du Chaillu dem Gegensatz des Riesigen, einem ebenso häßlichen wie unbezähmbar wilden Zwergvolke, den Obongos, begegnet.

Ihre Hautfarbe als ein schmutziges Gelb, das Vorderhaupt als niedrig und schmal beschrieben.

Ihr Haupthaar wächst in kurzen Büscheln, Brust und Schenkel der Männer sind mit wollartigem Haar bedeckt.

Sie gelten als geschickte Jäger, wissen trefflich das Aufstellen von Fallen zu handhaben und sind wegen der vergifteten Pfeile, deren sie sich bedienen, sehr gefürchtet.

König Munsa von Monbuko schenkte dem berühmten Reisenden Schweinfurth solch einen Zwerg, einen Burschen von fünfzehn Jahren, genannt Sewun.

Schweinfurth beobachtete den Afrikaner anderthalb Jahre lang, bis zu dessen Tode, genau und unterließ es nicht, ihn über seine Landsleute auszufragen.

So erfuhr er, das der Stamm des afrikanischen Zwergvolkes, dem Sewun angehörte, sich Tikki-Tikki oder Akka nannte.

Auch der Reisende Stanley hatte Kämpfe mit diesem Zwergvolke zu bestehen.

Von einem anderen verwandten Thema, dem wir den Titel "Die Ruhelosen" voranstellen möchen, boten wir bereits einen Vorgeschmack in dem unterdessen erschienen Bändchen "Das Geisterschiff", welches die Sage von "Fliegenden Holländer" behandelt.

Ihm werden sich zwei weitere Teile anreihen, in welchen die Sagen von Kain, von Sisyphos, Uhasverus, die verwunschenen Kaiser, Prinzen und Prinzessinnen - die Sage vom großmächtigen Kaiser Karl, dem Barbarossa, dem verschollenen König Sebastian von Portugal bis zur Ahnfrau und "zur weißen Frau" - sowie dem ruhelosen Seefahrer, dann die stich- und schußfesten Verdammten, endlich Spukgestalten gleich den "Bampyren", dem "Werwolf" und andere verwandte Stoffe behandelt werden.

In einem nächstfolgenden Bändchen sollen dann die fabelhaften Tiergestalten des uralten Volksglaubens, die Drachen und Lindwürmer, die Schlangen und Rattenkönige, die Basilisken, Petermännchen und Salamander die endlosen Seeschlangen und greulichen Kraken, sowie die Wahngestalten, welche die Phantasie de älteren und neueren Seefahrer aus dem Menschen-, Tier- und Pflanzenreiche (geschwänzte Affen- und Hundekopfmenschen, Vogel Greif u.) entnahm, besprochen werden.

Noch sei uns verstattet, zu der nachfolgenden, so anmutig erzählten isländischen Sage "Andri un Inga" (S. 23) zu bemerken, daß die Riesen des Nordens beim Strahl der Sonne zu Eis erstarren; Andri's Natur jedoch, durch Solveig, seine Mutter, mit menschlichen Wesen untermischt, ertrug das Tageslicht und die Sonnenwärme sonder Schaden (S.31).

Er ist in der nordische Sage darum nur ein "Halbriese" genannt.

Ferner zu S. 45: Den ganzen Südosten der Insel Island sowie die Mitte derselben bedecken ungeheure Gletscher; der größter derselben, der Klofajökul (Jökul-Gletscher) nimmt allein 150 Quadratmeilen Raum ein.

Nach G. G. Winkler's "Island" ist das Innere dieser Eiswüste gänzlich unbekannt; Ihre Grenzen hat noch kein Fuß eines Menschen überschritten; hinein sieht nur das Auge des Adlers, wenn er hoch über das Eiland hinschwebt.

Von diesem Lande der Wunder, dem äußersten "Thule" der Alten, ist uns der reiche Schatz nordischer Sagen, nachdem er dort lange Zeit aufbewahrt worden, wieder gekommen und erschlossen worden.

Mögen nun auch diese Märchen und Sagen, die vom Sonnenstrahle der Poesie beleuchteten Nordlandsgestalten, die Volksphantasie auch fernerhin beschäftigen udn die Volkspoesie von neuem beleben und anregen"

Berlin, 2. September 1881

Der Herausgeber

Inhalt

  • Am Nixenteich. Von Walther Anger
    • Zur Einführung: Von Elfen, Nixen, Riesen, Zwergen, Wichten, Gnomen und Kobolden, den Hauptgestalten des germanischen Volksglaubens. Von Villamaria
    • Im ewigen Eise (Andri und Inga). Isländisches Märchen von Villamaria
    • Der nordische Riesen- und Drachenkämpfer. Nach W. Wägner
      • Einleitung
      • Sigurd, der Fasnirstödter. Nach der Edda
      • Der Niflungen Ausgang. Nach W. Wägners Vorzeit
    • Der Riese Absalter. Von C. Michael
  • Das Riesenfräulein von Niedeck. Volkssage aus dem Elsaß. Nacherzählt von Franz Otto
  • Berggeister und Riesen oder: Was sich vier Handwerksburschen erzählen
    • Nordische und deutsche Märchen
      • Die Geschichte vom gläsernen Schuh
      • Vom Riesen, der kein Herz im Leibe hatte. Nach dem "Norske Folkeeventyr"
      • Die Reise ins Land östliche von der Sonne und nördlich von der Erde. Nach dem Swenska Folk-Sagor von Cavallins und Stephens
      • Hexen- und Nixenspuk
      • Geschichten von "Herrn des Gebirges". Woher der Rübezahl seinen Namen hat. Nach Musäus erzählt von Franz Otto
        • Rübezahl und der Glashändler
        • Rübezahl und der reiche Bäcker
      • Wald- und Bergtrollen. Nach Asbjörnsen von C. Michael
      • Schwesternliebe. Ein schottisches Elfenmärchen. Aus dem "Elfenreigen" von Villamaria
      • Die Waldfrau. Böhmische Sage. Nach B. Nemec
      • Des kleinen Volkes Überfahrt. Von August Kopisch
      • Wichtelkönigs Hochzeit. Ein Kindermärchen von C. Michael
      • Die Wichtelmännchen der grünen Insel. Irisches Märchen. Nach R. Müldener
      • Wald- und Moosleutchen im sächsischen Voigtlande. Aus dem "Wanderlehrer". (Nach Arnold-Adorf)
      • Undine. Deutsches Märchen nach Fr. H. Karl Baron de la Motte.Fouqué, erzählt von Dorothea Waldner
      • König Laurin. Sage aus Tirol. Bearbeitet von Villamaria. Aus "Elfenreigen"

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