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Balkanmärchen - gesammelt von Johann Heinrich August Leskien

Eine Auswahl aus den Märchen der Serbokroaten, Bulgaren und Albaner

Der Titel "Balkanmärchen" entspricht nicht ganz dem geographischen Gebiet, aus dem die Märchen dieses Bandes stammen.

Es fehlen darin von den Völkern der Balkanhalbinsel die Griechen, Aromunen (Zinzaren, Mazedowlachen) und Türken, und mit der Aufnahme von Märchen aus Kroatien wird die Balkanhalbinsel überschritten.

Enthalten sind in diesem Bande also nur serbokroatische, bulgarische und albanische Märchen.

Eine Auswahl aus den Märchen der Serbokroaten, Bulgaren und Albaner so zu treffen, daß für jedes Volk etwas dem Stoffe oder der Form nach Eigentümliches herauskommt, ist kaum möglich.

Die Völker der Balkanhalbinsel grenzen eng aneinander, die Sprachgrenzen durchkreuzen sich z.T. so, daß Wanderungen der Märchen von einem Volk zum andern notwendig stattfinden müssen.

In Mazedonien z.B. wohnen Bulgaren, Serben, Albaner, Aromunen, Griechen und Türken neben- und durcheinander.

Zweiund mehrsprachige Menschen gibt es daher eine große Menge; solche vernehmen Erzählungen in einer ihnen geläufigen Sprache und erzählen sie weiter in einer ihnen ebenso bekannten, in deren Gebiet die Märchen dann weiter von Mund zu Mund verbreitet werden.

Dazu kommt, daß die Bekenner des Islam unter den Serben, Bulgaren und Albanern in enger Verbindung mit ihren orientalischen Religionsgenossen stehen, und daß ein islamitisches Volk, die Türken, ein halbes Jahrtausend auf der Balkanhalbinsel geherrscht hat.

Dadurch ist der orientalische Märchenschatz dorthin gelangt.

Das zeigt sich häufig noch in der Beibehaltung türkischer Wörter und in der orientalischen Färbung?

was Sitten und Lebensanschauungen betrifft. Neben diesem mächtigen Einfluß kommen aber noch andre Beziehungen in Betracht.

Aus dem südlichen, griechischen Teil der Balkanhalbinsel sind Märchen nach dem Norden gekommen, und die Serbokroaten von der Adriaküste Dalmatiens und Kroatiens standen jahrhundertelang in Berührung mit Italien; Zweisprachigkeit, italienisch und serbokroatisch, ist daher in Dalmatien, namentlich auf den Inseln, ganz gewöhnlich.

Ferner macht sich bei den kroatischen Märchen deutscher Einfluß bemerkbar, z.T. vermittelt durch die Slowenen der Steiermark, Kärntens und Krams, die in unmittelbarer Berührung mit Deutschen wohnen.

Endlich machen sich auch noch madjarische und rumänische Einflüsse geltend.

So ist ein außerordentlich buntes Gemisch von Märchenstoffen entstanden, aus dem man kaum einen besonderen Besitz der einzelnen Völker auszuscheiden vermag.

Balkanmärchen

Bild: Balkanmärchen

Auch kann man nicht sagen, daß die Erzählungsweise des einen Volkes von der des andern auffallend verschieden sei.

Wer die Sprachen kennt, empfindet freilich die Unterschiede, die in deren Phraseologie und Satzbildung liegen und sozusagen eine verschiedene Tonart darstellen, allein in der Übertragung ins Deutsche kann das nicht wohl herauskommen.

Bei der Übersetzung habe ich mich bemüht, möglichst getreu die Originale wiederzugeben; freilich wird dabei manches Überflüssige mit übersetzt.

Die Erzählungsweise ist öfter außerordentlich weitschweifig.

Kürzt man, so geht die ursprüngliche Art und Weise leicht ganz verloren; ich habe daher nur hier und da gar zu lange buchstäbliche Wiederholungen durch kürzere Wendungen ersetzt.

Die Beibehaltung einzelner Wörter aus den Sprachen der Vorlagen beruht auch auf dem Bestreben, nichts Fremdartiges in die Übersetzung hineinzubringen.

Darum ist z.B. Zar beibehalten; die südslawischen Volkssprachen haben ursprünglich eigentlich kein Wort für König, sondern Zar deckt unser Kaiser und König.

Aber Kaiser würde im Märchen nicht ganz passend sein, da Zar auch den Sultan bedeutet und der Märchenzar oft Sultanszüge trägt; König geht noch weniger, denn der Zar entspricht nicht dem deutschen Märchenkönig.

So habe ich in der Regel das Wort König nur angewendet, wo ausdrücklich der slawische Ausdruck dafür steht (kralj).

Der wissenschaftliche Kommentar beschränkt sich auch hier wie im früher erschienenen Bande russischer Volksmärchen auf die notwendigsten Hinweise, die es dem Leser ermöglichen, die Zugehörigkeit des betreffenden Stückes zu einem bestimmten Überlieferungskreise festzustellen.

Diese vergleichenden Anmerkungen rühren von Dr. August v. Löwisof Menar her, die erklärenden vom Übersetzer.

Leipzig, im Mai 1915
August Leskien

Johann Heinrich August Leskien

Johann Heinrich August Leskien

Johann Heinrich August Leskien (* 8. Juli 1840 in Kiel; † 20. September 1916 in Leipzig) war ein deutscher Indogermanist und Slawist.

Er gilt auf dem Gebiet der Indogermanistik als Begründer der sogenannten Leipziger Schule.

Leskien studierte von 1860 bis 1864 Klassische Philologie in Kiel und Leipzig.

Die Promotion zum Dr. phil. erfolgte 1864 ebenda.

Von 1864 bis 1866 unterrichtete er Latein und Griechisch an der Leipziger Thomasschule.

1866 begann Johann Heinrich August Leskien Studien der vergleichenden indogermanischen, baltischen und slawischen Sprachwissenschaft bei August Schleicher in Jena.

1867 erfolgte die Habilitation und der Wechsel an die Universität Göttingen als Privatdozent.

Bereits ein Jahr später, 1868, wurde August Leskien zum außerordentlichen Professor der vergleichenden Sprachkunde und des Sanskrit in Jena ernannt.

Ab 1870 lehrte er als außerordentlicher Professor für Slawistik in Leipzig.

Seine Ernennung zum Ordinarius erfolgte 1876.

August Leskien wurde Direktor des Indogermanischen Institutes ebenda.

1877 widmete Aleksander Brückner sein Buch Die Slavischen Lehnwörter im Litauischen seinem "hochvererten lerer August Leskien".

Weitere Sprachforscher haben ebenfalls von Leskien gelernt.

Leskien war einer der Mitbegründer der Junggrammatiker.

Er war als Theoretiker von der Ausnahmslosigkeit der Lautgesetze, dem wichtigsten Prinzip der Veränderung, überzeugt.

Der Schwerpunkt seiner Forschungen war neben dem Südslawischen und dem Altbulgarischen das Litauische.

Inhaltsübersicht

  • Einleitung
  • 1. Das kluge Mädchen wird Zarin
  • 2. Der geizige Zar und sein mitleidiger Sohn oder: Die gute Tat geht nie verloren
  • 3. Der neidische Arzt
  • 4. Die beiden Brüder
  • 5. Der Faulpelz, oder: Gutes wird mit Gutem vergolten
  • 6. Holzsammler, Katze, Schlange und Fisch, oder: Tu den Tieren Gutes, es wird dich nicht gereuen
  • 7. Drei Brüder
  • 8. Kaiser Konstantins Schatz, oder: Das Auge des Menschen ist unersättlich
  • 9. Die Taten des Zarensohnes und seiner beiden Gefährten
  • 10. Der Zarensohn und die dankbaren Tiere
  • 11. Die drei Brüder und der Schuglan
  • 12. Das Mädchen und der Vampir
  • 13. Der Teufel als Diakonus
  • 14. Das Glück kommt von Gott
  • 15. Der Hirt und die drei Samovilen
  • 16. Wie Adam den Tieren Namen gab und woher der Storch das Klappern gelernt hat
  • 17. Drei Schwestern, die jüngste wird Zarin
  • 18. Der heilige Georg, die Lamia und die Schlange
  • 19. Der Zar, seine Tochter und der Schneider
  • 20. Der Teufel, der das Flohfell erkannte
  • 21. Der Herrgott und die vier Brüder
  • 22. Die Zarentochter und der Drache
  • 23. Die goldnen Äpfel und die neun Pfauhennen
  • 24. Stojscha und Mladen
  • 25. Wahres Verdienst bleibt nicht verborgen
  • 26. Der Drache und der Zarensohn
  • 27. Wem Gott hilft, dem kann niemand schaden
  • 28. Teufelsblendwerk und Gottesmacht
  • 29. Schöne Kleider tun viel
  • 30. Das Mädchen von nirgend her
  • 31. Das Froschmädchen
  • 32. Vila bleibt Vila
  • 33. Der Igelbräutigam
  • 34. Eine Schwester erlöst ihre Brüder
  • 35. Ein Soldat erlöst die Zarin von einem Fluche
  • 36. Der König und seine drei Söhne
  • 37. Beg und Fuchs
  • 38. Die zwölf Brocken
  • 39. Der Schwiegersohn aus der Fremde
  • 40. Das wunderbare Haar
  • 41. Die drei Ringe
  • 42. Der Bursche und das Vilenpferd
  • 43. Vilen weiden einen Hirseacker ab
  • 44. Eine Vila kämmt die Frau
  • 45. Der Königssohn und der Bär
  • 46. Ein Bursche erlöst zwölf verwunschene Mädchen
  • 47. Der Bär und der Derwisch
  • 48. Das Mädchen, das der Sonne gelobt war
  • 49. Die Lubi und die Schöne der Erde
  • 50. Die Geschichte von dem verkauften Kinde
  • 51. Die Nachtigall Gisar
  • 52. Die drei Gesellen
  • 53. Die Schöne der Erde
  • 54. Neid zwischen zwei Schwestern
  • 55. Das Mädchen im Kasten
  • 56. Die neidischen Schwestern
  • 57. Das goldne Gürtelschloß
  • 58. Die Geschichte von den drei Brüdern, den drei Schwestern und dem halbeisernen Mann
  • 59. Die Hexe, die Menschen in Steine verwandelt
  • 60. Die Hexe mit Hufeisen beschlagen
  • 61. Du lügst
  • 62. Der Wolf mit dem eisernen Kopfe
  • 63. Die Nachtschwärmerin
  • 64. Der kluge Arme
  • 65. Der Kaiser, seine Tochter und ihre drei Freier
  • 66. Der Bettler und das Paradies
  • Quellennachweise und Anmerkungen

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Wikipedia- und weitere Links zum Thema "Balkanmärchen" und Johann Heinrich August Leskien

Es gibt keine Wikipedia-Seite zum Thema Balkanmärchen.

https://de.wikipedia.org/wiki/August_Leskien

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